Für eine optimale Gesundheit ist die Verdauung von großer Bedeutung. Falsche Ernährung bzw. zu schnelles, zu reichhaltiges, zu scharfes, zu fettes oder unregelmäßiges Essen, aber auch die Einnahme von Antibiotika, Infektionen, hormonelle Veränderungen, zu wenig Schlaf und Stress können die Verdauung stören und zu vielfältigen Beschwerden führen. Viele Menschen haben gelegentlich Probleme mit dem Magen oder Darm, und 7 von 10 Bundesbürgern leiden sogar regelmäßig unter Verdauungsbeschwerden. In diesem Artikel werden die Funktionsweise des Verdauungssystems erläutert und die häufigsten Verdauungsbeschwerden besprochen. Außerdem werden Hinweise auf Nahrungsergänzungsmittel gegeben, die die Verdauung verbessern können.
Bei der Verdauung wird alles, was wir essen und trinken, in Nährstoffe zerlegt, die klein genug sind, um über die Darmwand ins Blut aufgenommen zu werden. Nährstoffe sind alle verwertbare Bestandteile von Lebensmitteln, die im Körper als Brennstoff, Baustoff, Speichermaterial oder Schutzsubstanz dienen können. Brennstoffe liefern Energie und Baumaterialien werden für Wachstum und Reparaturen benötigt. Speicherstoffe werden als Reserven im Körper gespeichert, um zu einem späteren Zeitpunkt als Brennstoff oder Baumaterial zu dienen. Schutzsubstanzen sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Diese Mikronährstoffe sind für das Wachstum, die Erhaltung und das reibungslose Funktionieren des Körpers unerlässlich. Eine ausreichende Zufuhr dieser Nährstoffe ist daher für die Erhaltung einer guten Gesundheit und die Vorbeugung gegenüber chronischen Krankheiten unverzichtbar. Proteine, Fette und Kohlenhydrate müssen erst aufgespalten werden, bevor sie vom Körper aufgenommen werden können. Diese Stoffe werden auch als Makronährstoffe bezeichnet. Im Gegensatz dazu werden Mikronährstoffe – Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente – unverändert aufgenommen, nachdem sie aus der Nahrung freigesetzt wurden. Alles, was am Ende des Verdauungsprozesses im Darm verbleibt, verlässt den Körper in Form von Exkrementen.
Tabelle 1: Nährstoffe und ihre Funktionen
Alle Organe, die zusammenarbeiten, um die Nahrung zu verdauen, bilden das Verdauungssystem. Das Verdauungssystem ist eine Art Röhre vom Mund bis zum After, in der die Nahrung transportiert, aufgespalten und resorbiert wird. Dazu gehören natürlich der Mund, die Speiseröhre, der Magen, der Dünndarm, der Dickdarm, der Mastdarm und der Anus, aber auch die Bauchspeicheldrüse, die Leber und die Gallenblase. Die Wände des Verdauungssystems enthalten Muskeln, die den Speisebrei kneten und vermischen. Diese Muskeln werden durch den autonomen (unwillkürlichen) Teil des Nervensystems gesteuert, so dass sie sich unwillkürlich in einem bestimmten Rhythmus zusammenziehen und entspannen. Durch diese so genannten peristaltischen Bewegungen wird der Speisebrei langsam in Richtung Anus geschoben. Im Verdauungssystem gibt es außerdem Drüsen, die Verdauungssäfte mit Enzymen* für die Aufspaltung der verschiedenen Nährstoffe produzieren.
* Siehe Erläuterung der Begriffe
Abbildung 1: Das Verdauungssystem
Die Verdauung beginnt bereits im Mund, wo die Nahrung zerkleinert wird, damit sie heruntergeschluckt werden kann. Spezielle Drüsen in und um die Mundhöhle produzieren Speichel, der hauptsächlich aus Wasser, Schleim und einem kohlenhydratspaltenden Enzym namens Amylase* besteht. Während des Kauens vermischt sich der Speichel mit dem Speisebrei. Beim Herunterschlucken gelangt die Nahrung in die Speiseröhre. Das Schlucken ist ein komplexer Vorgang, an dem mehrere Muskeln beteiligt sind: Die Zunge transportiert die Nahrung in den Rachen, das Gaumensegel schließt die Nasenhöhle ab und der Kehldeckel verschließt die Luftröhre, damit der Speisebrei problemlos in die Speiseröhre gelangt. Die Wand der Speiseröhre führt peristaltische Bewegungen aus, um die Nahrung in den Magen zu befördern.
Der Magen hat drei wichtige Funktionen: die Speicherung, Zerkleinerung und Verdauung von Nahrung. Die Nahrung verbleibt in der Regel etwa drei Stunden im Magen, bei einer großen und/oder fetthaltigen Mahlzeit auch länger. Im Magen wird die Nahrung geknetet und mit Magensaft vermischt, der von Drüsen in der Magenwand produziert wird. Die Produktion von Magensaft wird durch das Sehen, Riechen, Schmecken und Kauen von Nahrung ausgelöst. Dies zeigt, wie wichtig es für die Verdauung ist, eine Mahlzeit selbst zuzubereiten und sie in Ruhe zu verzehren.
Der Magensaft enthält Schleim, Magensäure (Salzsäure) und ein Enzym namens Pepsin*, das Eiweißmoleküle aufspaltet. Das Innere des Magens ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die den Magen vor dem sauren Magensaft schützt. Das ist wichtig, weil die Magenwand sonst durch die Einwirkung der Säure beschädigt wird. Salzsäure ist für die Eiweißverdauung notwendig – sie bewirkt, dass sich die Eiweiße entfalten, damit die eiweißspaltenden Enzyme besser auf sie einwirken können – und sie tötet Bakterien ab. Außerdem erleichtert die Magensäure die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere von Vitamin B12 und Eisen. Magensaft enthält den sogenannten Intrinsic Factor, ein spezielles Protein, das Vitamin B12 bindet. Die Anbindung von Intrinsic Factor an Vitamin B12 ist für die Resorption dieses Vitamins im letzten Teil des Dünndarms notwendig. Die Verdauung von Kohlenhydraten durch Speichelamylase setzt sich im Magen fort, bis die gesamte Amylase durch die Magensäure unwirksam gemacht worden ist. Der pH-Wert im Magen reguliert auch die Magenentleerung. Erst wenn der Speisebrei im Magen sauer genug ist, öffnet sich der Magenpförtner (Pylorus) und lässt einen Teil des Speisebreis in den Dünndarm durch.
Im Dünndarm findet ein wesentlicher Teil der Verdauung statt. Hier werden dem Speisebrei Verdauungssäfte mit Enzymen aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit aus der Leber/Gallenblase zugesetzt. Außerdem produzieren Drüsen in der Wand des Dünndarms ebenfalls Verdauungssäfte mit Enzymen. Der größte Teil der Nährstoffe wird im Dünndarm aufgenommen. Die Wand des Dünndarms ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die selektiv Stoffe an die dahinter verlaufenden Blutgefäße hindurchlässt. Die Darmwand ist stark gefaltet und hat kleine Ausstülpungen (Zotten) (siehe Abbildung 2). Durch die Falten und Ausstülpungen ist die Oberfläche des Dünndarms stark vergrößert und bietet viel Platz für die Nährstoffaufnahme. Der Dünndarm besteht aus dem Zwölffingerdarm, dem Jejunum (Leerdarm) und dem Ileum (Krummdarm).
* Siehe Erläuterung der Begriffe
Abbildung 2: Darmzotten
Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse werden am Anfang des Zwölffingerdarms in den Dünndarm abgegeben. Die Bauchspeicheldrüse produziert jeden Tag etwa 1,5 Liter Pankreassaft.
Dieser Saft enthält Verdauungsenzyme für die Verdauung von Kohlenhydraten (Amylase), Proteinen (Protease) und Fetten (Lipase). Außerdem enthält er Natriumbicarbonat*, das dafür sorgt, dass der saure Speisebrei aus dem Magen schnell neutralisiert wird. Das ist wichtig, weil die Säure sonst die Darmwand schädigen kann. Die Bauchspeicheldrüse produziert auch die Hormone Insulin und Glukagon, die dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Diese Hormone werden von der Bauchspeicheldrüse direkt in das Blut abgegeben. Die Bauchspeicheldrüse ist eine langgestreckte, traubenförmige Drüse im hinteren linken Teil des Oberbauchs.
Die Leber spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Die in das Blut aufgenommenen Nährstoffe werden zur Leber transportiert, wo sie verarbeitet und in Baustoffe oder Energie umgewandelt werden. Die Leber übernimmt auch den Abbau von Schadstoffen wie Medikamenten und Alkohol. Schließlich produziert die Leber Gallenflüssigkeit, die vorübergehend in der Gallenblase gespeichert wird, einem kleinen birnenförmigen Hohlorgan, das an der Unterseite der Leber liegt. Gallenflüssigkeit besteht unter anderem aus Wasser, Gallensalzen*, Bilirubin* und Cholesterin. Nach dem Verzehr einer fetthaltigen Mahlzeit erhält die Gallenblase ein Signal, das sie veranlasst, sich zusammenzuziehen und über die Gallengänge Gallenflüssigkeit in den Dünndarm abzugeben. Dort hilft die Gallenflüssigkeit bei der Fettverdauung, indem sie große Fetttröpfchen in kleinere Fetttröpfchen aufspaltet, was als Emulgieren bezeichnet wird. Dadurch erhalten die Verdauungsenzyme, die für die Fettverdauung zuständig sind, eine größere Kontaktfläche, wodurch die Fettverdauung beschleunigt wird.
Alle unverdaute Nahrungsreste, Abfallprodukte aus vorangegangenen Verdauungsprozessen und Verdauungssäfte gelangen in den Dickdarm. Rhythmische Kontraktionen der stark mit Muskeln versehenen Darmwand bewirken, dass die unverdauten Reste zum Ende des Dickdarms (Mastdarm) wandern. Die Hauptfunktionen des Dickdarms sind die Resorption von Wasser und Salzen sowie die Bildung und Speicherung des Stuhls. Die Speicherung erfolgt hauptsächlich im Mastdarm. Schließlich verlässt der Stuhl den Körper durch den Anus. Der Wurmfortsatz (“Appendix”) am Anfang des Dickdarms, der manchmal fälschlicherweise als Blinddarm bezeichnet wird, spielt eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Hier gibt es viel lymphatisches Gewebe* mit ähnlichen Aufgaben wie denen der Gaumen- und Rachenmandeln im Mund: Abwehr von Eindringlingen wie Bakterien und Viren. Darüber hinaus dient der Appendix als “Kinderstube” für die Darmbakterien. Darmbakterien bilden zusammen mit anderen Mikroorganismen im Darm wie Pilzen und Hefen das Darmmikrobiom*.
* Siehe Erläuterung der Begriffe
Im Magen-Darm-Trakt leben Billionen von Bakterien – etwa 1000 verschiedene Arten – miteinander in Symbiose*. Die Anzahl und Vielfalt der Bakterien nimmt zu, je weiter man in den Darm vordringt. Ein gesundes Darmmikrobiom ist ein dynamisches Ökosystem, in dem nützliche Bakterien (Symbionten) mit gesundheitsfördernden Eigenschaften im Gleichgewicht mit neutralen Bakterien (Kommensalen*) und potenziell schädlichen Bakterien (Pathobionten) stehen, die Teil des normalen Darmmikrobioms sind. Dies zur Unterscheidung von Pathogenen, von außen kommenden Krankheitserregern wie Salmonellen. Ein ausgewogenes Darmmikrobiom ist für eine optimale Gesundheit, insbesondere für ein gut funktionierendes Verdauungs- und Immunsystem, unerlässlich. Das Darmmikrobiom entwickelt sich von Geburt an, und seine Zusammensetzung ist bei jedem Menschen einzigartig. Das Darmmikrobiom eines Erwachsenen besteht aus 100 Billionen Bakterien, was der zehnfachen Anzahl menschlicher Zellen im Körper entspricht. Das gesamte genetische Material des Darmmikrobioms ist 100 Mal größer als das menschliche Genom*.
Potenziell schädliche Bakterien können schädliche Substanzen bilden und die Darmwand passieren. Diese Bakterien können daher eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. In einem ausgewogenen und gesunden Mikrobiom vermehren sich diese Bakterien nicht übermäßig, da sie durch die größere Anzahl nützlicher Bakterien in Schach gehalten werden. Dies gilt auch für die Pilze und Hefen im Magen-Darm-Trakt.(1)
* Siehe Erläuterung der Begriffe
Abbildung 3: Das Darmmikrobiom im Gleichgewicht und bei einem gestörten Gleichgewicht (Dysbiose)
Tabelle 2: Verdauungsorgane* Siehe Erläuterung der Begriffe
Neben einer gesunden Ernährung und einem gesunden Lebensstil sind auch der Zustand der Schleimhäute von Speiseröhre, Magen und Darm sowie ein vielfältiges und ausgewogenes Darmmikrobiom für eine optimale Verdauung unerlässlich. Wenn die Schleimhaut geschädigt wird, das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät oder eine andere Störung auftritt, zum Beispiel durch Medikamenteneinnahme, falsche Ernährung, Ernährungsdefizite, Alkoholkonsum oder Stress, können Beschwerden entstehen. Diese Beschwerden reichen von Schmerzen und Übelkeit bis hin zu Durchfall oder Verstopfung und beeinträchtigen das Wohlbefinden oft erheblich. Im Folgenden werden die häufigsten Beschwerden und Erkrankungen des Verdauungssystems kurz erläutert.
Sodbrennen
Häufige Beschwerden sind Sodbrennen oder gastroösophagealer Reflux (Gaster=Magen und Ösophagus=Speiseröhre). Am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen, auf Höhe des Zwerchfells, befindet sich ein Schließmechanismus (“funktioneller Sphinkter”, kein Schließmuskel im eigentlichen Sinne), der verhindert, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Wenn dieser nicht richtig schließt, kann saurer Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen. Dies führt zu Beschwerden wie saurem Aufstoßen, Magenschmerzen, nagenden/brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein und Schluckbeschwerden.Gravierende Refluxbeschwerden können als Folge eines Zwerchfellbruchs oder eines Magengeschwürs auftreten. In den meisten Fällen ist die Ursache der Beschwerden jedoch nicht sofort klar. Reflux kann durch Anspannung und Stress, fettige oder scharfe Speisen, zu reichhaltiges oder zu schnelles Essen, säurehaltige Getränke, Erfrischungsgetränke, Kaffee, Medikamente, Übergewicht, Rauchen und Alkohol verursacht oder verschlimmert werden. Eine verzögerte Magenentleerung (siehe unten) kann ebenfalls zu Refluxbeschwerden führen. Paradoxerweise kann Reflux auch durch einen Mangel an Magensäure verursacht werden. Magensäure spielt für die Verdauung der Nahrung eine wichtige Rolle. Bei zu wenig Magensäure bleibt der Speisebrei länger im Magen und beginnt zu faulen und zu gären, wobei sich Gase bilden. Die Folgen sind Völlegefühl und Aufstoßen. Um einen Ausweg zu finden, kann der Magen den Speisebrei nach oben drücken, wodurch sich der Schließmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen öffnet und der saure Speisebrei in die Speiseröhre gelangt. Die längere Einnahme eines Antazidums, eines so genannten Magenschutzmittels, führt zu einem Mangel an Magensäure. Antazida wurden ursprünglich nur bei Magengeschwüren verschrieben. Heute gehören Antazida jedoch zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in der Allgemeinpraxis. Sie werden nicht nur bei Magenbeschwerden verschrieben, sondern auch zur Vorbeugung von Magenbeschwerden bei der Einnahme anderer Arzneimittel. Auch das Alter spielt bei der Magensäuremenge eine Rolle: Mit zunehmendem Alter nimmt die Magensäureproduktion ab. Die langfristige Einnahme von Antazida kann zu einem Mangel an Nährstoffen wie Vitamin B12, Magnesium und Eisen führen.(2)
Gastritis und Magengeschwüre
Eine Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, der Innenauskleidung des Magens, die durch eine akute oder länger andauernde Reizung der Magenschleimhaut entsteht. Manchmal verursacht eine Gastritis keine Beschwerden, sie kann aber auch von einem schmerzhaften, brennenden Gefühl in der Magengegend begleitet sein, das sich beim Essen oft verstärkt, sowie von Völlegefühl, saurem Aufstoßen, Appetitlosigkeit und Brechreiz. Mitunter kann es für kurze Zeit zu Symptomen wie Übelkeit und Magenschmerzen kommen, die von allein wieder verschwinden. Eine Ursache für akute Schädigungen ist zum Beispiel eine Lebensmittelvergiftung oder eine Virusinfektion. Ein Bakterium, das in der Magenschleimhaut lebt, Helicobacter pylori, ist in vielen Fällen die Ursache für eine Dauerreizung der Magenschleimhaut. In den westeuropäischen Ländern sind 10-20 % der Erwachsenen davon betroffen, wobei dieser Prozentsatz in den Ländern rund um das Mittelmeer oder in Osteuropa viel höher ist. Bei den meisten Menschen verursacht das Bakterium keine Beschwerden. Bei etwa der Hälfte der Menschen mit Magenbeschwerden werden die Bakterien in der Magenschleimhaut nachgewiesen. Bei manchen Menschen verursacht das Bakterium eine kleine Wunde in der Schleimhaut von Magen oder Zwölffingerdarm. Dies wird als Magengeschwür bezeichnet und verursacht Beschwerden wie Magenschmerzen (vor allem direkt nach dem Essen – bei einem Geschwür im Zwölffingerdarm dagegen, wenn der Magen leer ist), Sodbrennen, saures Aufstoßen, Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen. Schwere Komplikationen eines Magengeschwürs sind Magenblutungen und eine Magenperforation. Auch Medikamente wie NSAIDs (nichtsteroidale Antirheumatika), Alkoholkonsum oder der Rückfluss von Gallenflüssigkeit in den Magen können eine Gastritis verursachen. Eine chronische Gastritis kann zu einem Geschwür oder einem dauerhaften Dünnerwerden der Magenschleimhaut führen. Letzteres wird als atrophische Gastritis bezeichnet. Mit der Zeit kann dies zu einem Vitamin-B12-Mangel führen.
Dyspepsie
Eine Verdauungsstörung im oberen Teil des Verdauungstraktes (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm) wird als Dyspepsie bezeichnet. Manchmal ist die Ursache das Bakterium Helicobacter pylori oder die Einnahme von Medikamenten, aber in den meisten Fällen kann keine erkennbare Ursache für die Dyspepsie gefunden werden; dies wird als funktionelle Dyspepsie bezeichnet. Dyspepsie kann Symptome wie Völlegefühl, schnelles “Vollsein”, Sodbrennen, Aufstoßen, Mundgeruch, schlechter Geschmack im Mund, Blähungen, Bauchschmerzen und manchmal Übelkeit und Erbrechen verursachen. Große, schwere oder fettige Mahlzeiten können die Beschwerden verstärken, ebenso wie Kaffee, Alkohol, Rauchen und Stress.
Verzögerte Magenentleerung
Eine verzögerte Magenentleerung ist auf eine Störung der Magenmotilität* zurückzuführen und wird auch als “fauler Magen” bezeichnet. Die Magenmuskulatur zieht sich nicht ausreichend oder zu unregelmäßig zusammen, so dass der Speisebrei nicht richtig geknetet und mit der Magensäure vermischt wird. Der für die Öffnung des Magenpförtners erforderliche Säuregehalt wird dadurch nicht erreicht, und die Nahrung bleibt länger als normal im Magen. Zu den hierbei auftretenden Symptomen gehören Magenschmerzen, Völlegefühl, das Gefühl, einen Stein im Magen zu haben, schnelles Vollsein, Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit und manchmal Erbrechen. Oft ist die Ursache nicht bekannt; in der Regel handelt es sich um eine Kombination von Faktoren wie eine frühere bakterielle oder virale Infektion, falsche Ernährung, Stress und die Einnahme von Medikamenten. Auch Menschen mit Diabetes, Nierenproblemen oder Schilddrüsenerkrankungen können nach einiger Zeit unter einem faulen Magen leiden. Andere mögliche Ursachen sind eine Schädigung der Magennerven und eine Verengung des Übergangs vom Magen zum Zwölffingerdarm (Magenausgangsstenose).* Siehe Erläuterung der Begriffe
Verstopfung und Durchfall
Ein normaler Stuhlgang erfolgt regelmäßig, oft zu einem oder mehreren festen Zeitpunkten am Tag, und ist mühelos. Normaler Stuhl riecht nicht, hat eine braune Farbe, eine feste und stabile Form und ist nicht klebrig. Die Bristol-Stuhlformen-Skala (Bristol Stool Scale) zeigt, ob Sie einen normalen Stuhlgang haben. Es gibt insgesamt sieben Stuhltypen, die sich in ihrer Konsistenz unterscheiden: von einzelnen, festen Kügelchen (Typ 1) bis zu wässrigem Stuhl ohne feste Bestandteile (Typ 7). Der ideale Wert auf dieser Skala ist 3 oder 4. Zu harter, zu weicher oder wässriger Stuhl kann auf eine schlechte Verdauung hinweisen. Probleme mit dem Stuhlgang sind häufig und können von Verstopfung bis hin zu Durchfall oder einer Kombination aus beidem reichen.Von Verstopfung spricht man, wenn eine Person weniger als drei Mal pro Woche Stuhlgang hat, der zu hart ist und nur mit Mühe erfolgt. Verstopfung kann von Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen und Schmerzen beim Stuhlgang begleitet sein. Der Stuhl bleibt zu lange im Dickdarm, wodurch er härter und trockener wird. Mögliche Ursachen sind Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung, unzureichende Flüssigkeitszufuhr und der fehlende Gang zur Toilette, wenn der Drang dazu besteht. Auch Medikamente, die Parkinson-Krankheit, eine Schilddrüsenunterfunktion, Depressionen, RDS (Reizdarmsyndrom) oder Anomalien der Darmwand können eine Verstopfung verursachen. Bemerkenswerterweise kann auch die längere Einnahme von Abführmitteln eine Ursache sein. Der Darm hat sich so an das Abführmittel gewöhnt, dass er nicht mehr ohne auskommt.Bei Durchfall handelt es sich um wasserdünnen Stuhl, der oft mehrmals am Tag abgesetzt werden muss. Hinzu kommt, dass der Stuhldrang oft plötzlich auftritt und der Stuhl schwer zurückzuhalten ist. Zusätzliche Beschwerden können Unterleibsschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und/oder Fieber sein. Durchfall kann durch eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Parasiten, durch Medikamente, eine Überempfindlichkeit gegen Milchzucker (Laktose) oder künstliche Süßstoffe, aber auch durch Magen-Darm-Erkrankungen wie bakterielle Überwucherung, Zöliakie, entzündliche Darmerkrankungen* wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, RDS oder Kurzdarmsyndrom* verursacht werden. Bei längerer Verstopfung kann es zu Überlauf-Durchfall kommen: Dünner Stuhl fließt an dem verdickten Stuhl vorbei.* Siehe Erläuterung der Begriffe
Bakterielle Überwucherung im Dünndarm (SIBO)
Eine Überbesiedelung mit Bakterien im Dünndarm wird als SIBO bezeichnet, was für Small Intestinal Bacterial Overgrowth steht. Es handelt sich dabei um eine abnorme Vermehrung von Bakterien im Dünndarm, insbesondere von Bakterienarten, die dort normalerweise nicht vorkommen. Im Dünndarm wird die Nahrung verdaut, aber der Verdauungsprozess wird gestört, wenn es dort zu viele (ungünstige) Bakterien gibt, die dort nicht hingehören. Dies führt zu einer verminderten Nährstoffaufnahme und zu Mangelerscheinungen, da die vorhandenen Bakterien Nährstoffe wie Vitamin B12, Eisen, Mangan, Magnesium und Zink für sich selbst verbrauchen. Dabei produzieren die Bakterien Gase, die einen aufgeblähten, schmerzhaften Bauch und Verstopfung oder Durchfall verursachen. SIBO kann sogar zu einer Schädigung des Magen-Darm-Trakts führen und eine leichte bis schwere Form des Leaky-Gut-Syndroms verursachen (siehe auch den AbschnittLeaky-Gut-Syndrom). SIBO ist eine häufige Erkrankung, die nicht immer erkannt wird. Dies liegt daran, dass die Anzeichen und Symptome von SIBO unspezifisch sein können wie z. B. Übelkeit, Kopfschmerzen/Migräne, Müdigkeit, Hautausschläge, starkes Verlangen nach schnell resorbierbaren Kohlenhydraten (“schnellem Zucker”), Gelenkschmerzen und Stimmungsschwankungen. Für SIBO gibt es mehrere Ursachen, z. B. einen Mangel an Magensäure oder Gallenflüssigkeit, eine verlangsamte Darmperistaltik, Medikamente wie Antazida oder NSAIDs, Zöliakie, anatomische Anomalien des Magen-Darm-Trakts oder Darmoperationen.
Dysbiose
Falsche/unausgewogene Ernährung, die Einnahme von Medikamenten, einschließlich Antibiotika und Antazida, Infektionen und schlechte Gewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkonsum können das Gleichgewicht des Darmmikrobioms stören. Eine Störung des normalen Gleichgewichts zwischen den verschiedenen Bakterien der mikrobiellen Flora wird als Dysbiose bezeichnet. Bei der Dysbiose kommt es mengenmäßig zu einem Rückgang der nützlichen Bakterien und/oder zu einem Anstieg der (potenziell) schädlichen Bakterien (Pathobionten) wie E. coli, Clostridium und Salmonellen.(1) Eine Dysbiose kann mit gastrointestinalen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Verstopfung, Durchfall, einer Pilzinfektion und Mundgeruch einhergehen. Aber auch die Infektionsresistenz und die Barrierefunktion des Darms (siehe auch den Abschnitt Leaky-Gut-Syndrom) können beeinträchtigt werden, so dass schädigende Stoffe, die normalerweise zurückgehalten werden, durch die Darmwand ins Blut gelangen. Dysbiose wird mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, so z. B. mit entzündlichen Darmerkrankungen, RDS, Allergien, Diabetes Typ 1 und 2, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit.(1)
Reizdarmsyndrom
RDS oder spastischer Kolon ist eine häufige chronische Funktionsstörung des Magen-Darm-Trakts, insbesondere des Dickdarms. RDS wird diagnostiziert, wenn eine Person über längere Zeit anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen mit einem oder mehreren zusätzlichen Symptomen wie Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit, häufigem Durchfall oder Verstopfung oder wechselnden Stuhlgangsmustern hat und andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Auch Müdigkeit kann auftreten. In der Schulmedizin zielt die Behandlung darauf ab, diejenigen Symptome zu lindern, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. Eine generelle Ursache ist nicht bekannt, aber nach und nach sammeln sich immer mehr Erkenntnisse über die Störungen der Darmfunktion an, die als Anhaltspunkte für die Behandlung genutzt werden können. Bei vielen Menschen mit RDS wird eine Dysbiose diagnostiziert, aber auch psychischer und physischer Stress, Medikamente, Magen-Darm-Infektionen, Allergien, hormonelle Veränderungen und erbliche Faktoren können eine Rolle spielen.
Leaky-Gut-Syndrom
Bei einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms, auch Leaky-Gut-Syndrom genannt, ist die Darmschleimhaut geschädigt und es können Stoffe in den Körper gelangen, die dort nicht hingehören. Diese Stoffe, z. B. Abfallstoffe, Toxine aus der Umwelt oder von Bakterien und unvollständig verdaute Proteine, belasten den Körper unnötig, aktivieren das Immunsystem und können auch die Funktion des Gehirns beeinträchtigen. Die mit einem durchlässigen Darm verbundenen Beschwerden sind sehr vielfältig. Das Leaky-Gut-Syndrom wird unter anderem mit Übergewicht, Autoimmun-Krankheiten*, Allergien, Hautproblemen, Verdauungsproblemen, Atemwegsproblemen, entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes, Migräne und Depressionen in Verbindung gebracht. Ein durchlässiger Darm kann durch eine Dysbiose, Magen-Darm-Infektionen, Medikamente, Nahrungsmittelallergien und toxische Stoffe aus der Umwelt wie etwa Pestizide entstehen, aber auch eine erbliche Veranlagung, psychischer und physischer Stress und eine verminderte Durchblutung der Darmwand, zum Beispiel bei Spitzensport oder Traumata, können eine Rolle spielen. Ein Mangel an Ballaststoffen und/oder Nährstoffen, die für die Regeneration der Darmschleimhaut wichtig sind wie Zink und Glutamin, kann ebenfalls zum Leaky-Gut-Syndrom beitragen.
Glutenintoleranz
Gluten ist der Sammelbegriff für ein Stoffgemisch aus Proteinen, die natürlicherweise in bestimmten Getreidesorten wie Weizen (einschließlich Dinkel), Roggen und Gerste vorkommen. Heute wird Gluten von der Lebensmittelindustrie vielen Produkten zugesetzt, weil es preisgünstig ist und den Produkten Elastizität, Stabilität und Geschmeidigkeit verleiht. Glutenintoleranz oder Zöliakie ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch eine Reaktion des Immunsystems auf Gluten verursacht wird. Dabei spielt die erbliche Veranlagung eine Rolle. Menschen mit Zöliakie haben Antikörper gegen ein Glutenfragment, aber auch gegen körpereigene Proteine. Die Symptome können vage sein müssen nicht direkt auf eine Zöliakie verweisen. Infolgedessen können viele Menschen an Zöliakie leiden, ohne es zu wissen. Die Zöliakie kann mit spezifischen Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, aufgeblähtem Bauch, chronischem Durchfall oder Verstopfung, klebrigem und/oder übel riechendem Stuhl sowie mit Müdigkeit, Depressionen, Gelenkschmerzen, Hautausschlägen, Muskelschmerzen, Unfruchtbarkeit und Gewichtsverlust oder – im Gegenteil – Gewichtszunahme einhergehen. Mit der Zeit wird die Darmwand gravierend geschädigt, was zu Problemen bei der Aufnahme von Nährstoffen führen kann. Die Therapie besteht in einer streng glutenfreien Diät.
Glutensensitivität
Die zunehmende Verwendung von Gluten in Lebensmitteln und die Änderungen in den genetischen Varianten des Weizens können dazu führen, dass immer mehr Menschen nach dem Verzehr von glutenhaltigen Produkten Magen-Darm-Probleme bekommen. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist Gluten für den menschlichen Körper sehr schwer abbaubar, weshalb viele Menschen Schwierigkeiten haben, es zu verdauen. Nicht oder nur teilweise verdautes Gluten verursacht eine Reizung der Darmwand. Wenn eine Person nach dem Verzehr von Gluten unter bestimmten Beschwerden leidet, aber die Diagnose Zöliakie nicht gestellt werden kann, spricht man von Glutensensitivität. Die mit der Zöliakie verbundenen Antikörper werden nicht gefunden, und die Darmschleimhaut dieser Menschen ist nicht erkennbar geschädigt. Die Beschwerden können jedoch denen der Zöliakie ähneln, und die Aufnahme von Gluten zu vermeiden oder einzuschränken, ist eine wirksame Therapie.
Laktose-Intoleranz
Laktose ist ein Zucker, der in Milch und Milchprodukten vorkommt. Für die Verdauung von Laktose ist das Enzym Laktase erforderlich, das in der Dünndarmwand gebildet wird. Die Aktivität der Laktase ist bei Säuglingen am höchsten und nimmt dann ab. Manche Menschen verlieren ganz oder teilweise die Fähigkeit, Laktase zu bilden. Die Laktose wird dann im Dünndarm kaum oder gar nicht verdaut und gelangt unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert wird. Dies kann zu Beschwerden wie schmerzhaften Krämpfen, Völlegefühl und Durchfall führen.
Magen-Darm-Grippe
Eine Magen-Darm-Infektion (Magen-Darm-Grippe) ist eine Entzündung des Magens, des Dünndarms und/oder des Dickdarms. Die Infektion wird in der Regel durch Viren, manchmal aber auch durch Bakterien oder Parasiten verursacht und ist hoch ansteckend. Zu den Symptomen einer Magen-Darm-Grippe gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe und manchmal Fieber. Die Magen-Darm-Grippe klingt normalerweise innerhalb einer Woche von selbst ab. Bei Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit eingeschränkter Widerstandskraft können die Beschwerden länger anhalten und es besteht die Gefahr von Komplikationen wie z. B. einer Dehydratation.
Ein gut funktionierendes Verdauungssystem ist von großer Bedeutung für die allgemeine Gesundheit, das Funktionieren des Immunsystems und des Gehirns. Ein schlecht funktionierendes Verdauungssystem verursacht nicht nur Magen-Darm-Probleme, sondern kann unter anderem auch zu Allergien, Müdigkeit und Verhaltensauffälligkeiten führen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, die Verdauung zu verbessern. Das Wichtigste ist natürlich eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise. Dazu gehören ausreichende Bewegung und ausreichend Schlaf, die Verminderung von Stress und eine Basissupplementierung mit einem hochwertigen Multivitamin-/Mineralstoffpräparat, zusätzlichem Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Darüber hinaus gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf das Verdauungssystem auswirken, auch bei spezifischen Beschwerden der Speiseröhre, des Magens und des Darms.
Probiotika
Probiotika sind lebende Bakterien in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, die – in ausreichender Menge eingenommen – eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Probiotika können bei Magen-Darm-Beschwerden, die (unter anderem) auf eine Dysbiose zurückzuführen sind, über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, sie können aber auch nur für einige Wochen, z. B. während und nach einer Antibiotikakur, eingesetzt werden, um das mikrobielle Gleichgewicht wiederherzustellen. Probiotika beeinflussen die Aktivität der nützlichen Bakterien im Magen-Darm-Trakt positiv, so dass sie sich besser gegen (potenziell) schädliche Bakterien im Magen-Darm-Trakt durchsetzen können. Darüber hinaus verbessern Probiotika den Zustand der Darmschleimhaut und damit die Barrierefunktion des Darms. Sie unterstützen die Verdauung und Resorption von Nährstoffen und regen die Darmperistaltik an. Schließlich tragen sie dazu bei, Giftstoffe unschädlich zu machen. Ein Probiotikum verbessert die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und lindert die durch Dysbiose und/oder SIBO verursachten Beschwerden.(3-5)D ie Einnahme eines Probiotikums verkürzt die Dauer des Durchfalls bei einer Magen-Darm-Grippe und senkt das Risiko von Reisedurchfall oder Durchfall, der durch die Einnahme von Antibiotika verursacht wird.(4,6-8) Bei einem durch Helicobacter pylori verursachten Magengeschwür erhöht ein Probiotikum die Wirksamkeit und verringert die Nebenwirkungen einer Behandlung mit Antibiotika und Antazida.(9,10) Darüber hinaus unterstützt ein Probiotikum durch seine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung die Magenschleimhaut im Falle einer H. pylori-Infektion. Auch üben Probiotika bei langfristiger oder häufiger Einnahme von NSAIDs eine schützende Wirkung auf die Magenschleimhaut aus.(11) Aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf die Darmbarrierefunktion und das Darmmikrobiom können Probiotika auch RDS-bedingte Beschwerden wie Bauchschmerzen und Durchfall lindern.(12,13) Bei der Einnahme eines Probiotikums sollte man wissen, aus welchem Bakterienstamm* bzw. welchen Bakterienstämmen es besteht, da die Wirksamkeit und die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines Probiotikums weitgehend stammspezifisch sind.Die Bakterienstämme Lactobacillus rhamnosus GG (LGG), Lactobacillus acidophilus (LA-5) und Bifidobacterium lactis (BB-12) sind die am besten erforschten Stämme. Ihre Wirksamkeit wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.
Präbiotika (wasserlösliche Ballaststoffe)
Präbiotika sind wasserlösliche Ballaststoffe, die von den Verdauungsenzymen im Magen-Darm-Trakt nicht verdaut werden können und unverdaut in den Dickdarm gelangen. Präbiotika fördern die Vermehrung und Aktivität der gesunden Darmbakterien, indem sie ihnen als Nahrung dienen. Das liegt daran, dass wasserlösliche Ballaststoffe von Darmbakterien aufgespalten (fermentiert) werden, wobei kurzkettige Fettsäuren* entstehen. Dies steht im Gegensatz zu unlöslichen Ballaststoffen wie Kleie, die “nur” das Volumen des Darminhalts vergrößern, indem sie Wasser aufnehmen und so den Stuhlgang fördern. Der lösliche Ballaststoff aus den Bohnen der indischen Guar-Pflanze wird vom Darmmikrobiom langsam und vollständig fermentiert und hat daher im Vergleich zu den meisten anderen löslichen Ballaststoffen eine sehr starke präbiotische Wirkung, ohne dass es zu einer Gasbildung kommt. Während des Gärungsprozesses entstehen die kurzkettigen Fettsäuren Buttersäure, Propionsäure und Essigsäure. Diese Endprodukte der Fermentation haben verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen. Sie dienen der Ernährung der Darmschleimhaut, verbessern die Durchblutung der Darmwand und stärken die Barrierefunktion des Darms. Darüber hinaus verhindern sie das Wachstum von Pathobionten (potenziell schädlichen Bakterien) und Krankheitserregern und damit eine Dysbiose. Guarbohnenfasern haben neben den positiven Wirkungen der Fermentations-Endprodukte auch direkte positive Auswirkungen auf das Verdauungssystem. Diese Fasern stimulieren das Wachstum und die Aktivität der nützlichen Darmbakterien und wirken regulierend auf den Stuhlgang – sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall.(14,15) Guarbohnenfasern sind daher sehr vorteilhaft bei einem durchlässigen Darm (Leaky-Gut-Syndrom) und einer Dysbiose und allen damit verbundenen Erkrankungen (wie RDS) und Beschwerden.(15,16)
Postbiotika
Postbiotika sind als Nahrungsergänzungsmittel noch relativ neu und unbekannt. Studien, die mit Postbiotika durchgeführt wurden, zeigen, dass mit ihnen bedeutende gesundheitliche Effekte erzielt werden können. Ein Postbiotikum ist eine Zubereitung aus nicht lebenden Mikroorganismen, wie Bakterien oder Hefen, mit oder ohne die biologisch aktiven Substanzen, die sie während eines Fermentationsprozesses produzieren. In Kombination mit den nicht lebenden Mikroorganismen tragen diese Stoffwechselprodukte dazu bei, im Darm die richtigen Bedingungen für eine optimale Verdauung zu schaffen. Die genaue Zusammensetzung eines Postbiotikums hängt u. a. von dem verwendeten Mikroorganismus ab. Eines der am besten erforschten Postbiotika ist ein Postbiotikum aus Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae, Stammname Epicor), auch bekannt als Trockenhefefermentat. Dieses Postbiotikum enthält unter anderem Antioxidantien, Mineralien, Polyphenole, Beta-Glucane, Proteine, Aminosäuren sowie lösliche und unlösliche Ballaststoffe. Hefefermentat wirkt sich positiv auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms aus und wirkt einer Dysbiose entgegen. Es stimuliert das Wachstum von nützlichen Bakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien und sorgt dafür, dass diese Bakterien besser an der Darmschleimhaut haften. Darüber hinaus hemmt es das Wachstum potenziell schädlicher Bakterien (55). Hefefermentat steigert wie Präbiotika die intestinale Produktion der kurzkettigen Fettsäuren Buttersäure, Propionsäure und Essigsäure. Diese Endprodukte der Fermentation versorgen die Darmschleimhaut mit Nährstoffen, verbessern die Durchblutung der Darmwand und stärken die Barrierefunktion des Darms. Hefefermentat eignet sich sehr gut zur Anwendung bei Verstopfung. Häufig verbessern sich bereits nach zwei Wochen der Anwendung von Hefefermentat die Häufigkeit und die Struktur des Stuhls, und zusätzliche Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl nehmen ab.(56) Neben seiner positiven Wirkung auf den Darm und die Verdauung unterstützt Hefefermentat das Immunsystem und kann die allgemeine Gesundheit verbessern. Es kann gesundheitliche Probleme wie empfindliches Zahnfleisch und Sodbrennen verringern.(57) Postbiotika können auf Wunsch in Kombination mit Prä- und/oder Probiotika verwendet werden. Prä-, Pro- und Postbiotika haben zum Teil die gleichen gesundheitlichen Auswirkungen. Sie können sich gegenseitig ergänzen und in ihrer Wirkung verstärken.
Verdauungsenzyme
Bei Verdauungsproblemen und -beschwerden, die sich negativ auf die Aktivitäten des täglichen Lebens auswirken, kann es sinnvoll sein, die Verdauung (vorübergehend) mit Enzympräparaten zu unterstützen. Die in einem Enzympräparat enthaltenen Verdauungsenzyme können tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein oder mit Hilfe von Mikroorganismen durch Fermentationsprozesse hergestellt werden. Ein Enzymsupplement enthält in der Regel eine Mischung aus kohlenhydratspaltenden (Amylase), eiweißspaltenden (Protease) und fettspaltenden Enzymen (Lipase). Darüber hinaus kann es Enzyme enthalten, die bestimmte Arten von Kohlenhydraten wie Laktose (Milchzucker) oder bestimmte Proteine wie Gluten aufspalten. Die Einnahme eines Enzympräparats kann das Verdauungssystem von unverdauter Nahrung und den durch Gärung und Fäulnis freigesetzten Giftstoffen befreien. Ein laktosespaltendes Enzym (Laktase) hilft bei der Verdauung von Laktose, wenn die körpereigene Laktase nicht aktiv genug ist wie bei der Laktose-Intoleranz.(17) Menschen, die Probleme mit der Verdauung von Gluten haben, aber nicht an Zöliakie leiden, können von einer Supplementierung mit einem glutenspaltenden Enzym wie Prolyl-Oligopeptidase profitieren. Eine Enzymsupplementierung kann auch bei Dyspepsie und RDS nützlich sein. Die Einnahme eines Enzym-Supplements, das kohlenhydrat-, eiweiß- und fettspaltende Enzyme enthält, lindert deutlich die Symptome der Dyspepsie wie Völlegefühl, schnelles “Vollsein”, Sodbrennen, Aufstoßen, Blähungen und Bauchschmerzen.(18,19) In bestimmten Fällen trägt ein Mangel an Verdauungsenzymen zu den RDS-bedingten Beschwerden bei. Auch wenn eine Enzymsupplementierung die RDS-Beschwerden nicht vollständig beseitigen kann, so kann sie doch dazu beitragen, die Lebensqualität einiger Menschen mit RDS zu verbessern und Symptome wie Krämpfe, Blähungen und Verstopfung zu lindern.(20-23)
Artischocke und Ingwer
Die Artischockenpflanze stammt ursprünglich aus den Mittelmeerländern und wird in der traditionellen Medizin seit langem bei Magen-, Darm- und Leberproblemen eingesetzt.(24) Der Extrakt aus den Blättern der Artischocke (Cynara cardunculus var. scolymus) regt die Verdauung an. Die Wirkstoffe der Artischocke wirken antispasmodisch (krampflösend) und verbessern die Peristaltik von Magen und Darm. Artischocke schützt die Magenschleimhaut vor Reizstoffen.(25) Artischocke unterstützt auch die Leber und regt die Produktion und Abgabe von Gallenflüssigkeit an, was die Fettverdauung verbessert.(26) Der Wurzelstock der Ingwerpflanze (Zingiber officinale) ist für seine kulinarische und therapeutische Verwendung bekannt. Ingwer hat eine positive Wirkung auf die Verdauung. Ingwerwurzelextrakt unterstützt die Magenmotilität*, fördert die Magenentleerung, schützt die Magenschleimhaut, beruhigt den Magen und beugt Übelkeit vor oder lindert sie.(27-29) Ingwer hilft bei Dyspepsie, Verstopfung, Gastritis und Magengeschwüren und hat entzündungshemmende Eigenschaften.(27) Ingwer und Artischocke lassen sich hervorragend kombinieren. Ein Ergänzungspräparat mit Artischocken- und Ingwerextrakt hat positive und wissenschaftlich nachgewiesene Wirkungen gegen Beschwerden der funktionellen Dyspepsie. Bereits nach 2 Wochen führt diese Kombination zu einem Rückgang der Dyspepsiebeschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Aufstoßen, schnellem Vollsein und Übelkeit.(30) Artischocken- und Ingwerextrakt zusammen haben auch eine positive Wirkung auf die Magenmotilität und die Magenentleerung bei gesunden Personen und auf Magen-Darm-Beschwerden bei Sportlern.(31) Ausdauersportler leiden häufig unter Sodbrennen und Aufstoßen, aber aufgrund der intensiven Belastung auch unter Blähungen, Darmkrämpfen und Durchfall. Die Einnahme von Ingwerextrakt in Kombination mit Artischocke eine halbe bis eine Stunde vor der Sportausübung reduziert die Intensität von Magen-Darm-Beschwerden.(32)
Olivenblatt und Feigenkaktus
Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) ist im Mittelmeerraum und in Mexiko beheimatet und wird traditionell bei Magenbeschwerden eingesetzt. Sein Extrakt enthält hauptsächlich Ballaststoffe und Schleimstoffe. Feigenkaktus-Extrakt schützt die Magenwand vor Reizstoffen und regt die körpereigene Schleimproduktion an.(33,34) Auch Menschen mit RDS können vom Feigenkaktus profitieren: Die Fasern lindern die RDS-Symptome, wobei die Wirkung bereits nach einer Woche spürbar sein kann.(35) Schließlich hat Feigenkaktus-Extrakt antimikrobielle Eigenschaften und kann daher bei Infektionen des Magen-Darm-Trakts wirksam sein.(33) Die medizinische Verwendung der Blätter des Olivenbaums (Olea europaea) lässt sich bis ins alte Ägypten zurückverfolgen. Die in den Olivenblättern enthaltenen Wirkstoffe (insbesondere Polyphenole) haben eine antimikrobielle Wirkung gegen verschiedene potenziell schädliche Bakterien.(36) Olivenblattextrakt trägt daher dazu bei, das Gleichgewicht des Darmmikrobioms im Falle einer Dysbiose wiederherzustellen. Darüber hinaus hat er entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften.(37) Bei Magen- und Darmbeschwerden kann der Feigenkaktus mit einem Extrakt aus den Blättern des Olivenbaums kombiniert werden, um eine synergistische Wirkung zu erzielen. Die Kombination aus Feigenkaktus und Olivenblatt wirkt schützend auf die Magenwand. Ein Nahrungsergänzungsmittel, das diese Stoffe enthält, legt gleichsam einen dünnen Film auf die Schleimhaut von Magen und Speiseröhre. Auf diese Weise wird die Schleimhaut von Magen und Speiseröhre vor Reizstoffen und Schäden durch (refluxierende) Magensäure geschützt. Ein Nahrungsergänzungsmittel mit Feigenkaktus- und Olivenblattextrakt reduziert deutlich das schmerzhafte, brennende Gefühl, das mit Refluxbeschwerden und dem Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre und den Mund einhergeht. Auch Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl und Aufstoßen nehmen nach der Einnahme von Feigenkaktus- und Olivenblattextrakt ab.(38,39)
Berberin
Berberin, eine Substanz mit medizinisch wirksamen Eigenschaften, die natürlicherweise in verschiedenen Pflanzen vorkommt, wird traditionell zur Behandlung von Magen-Darm-Infektionen und Durchfallerkrankungen eingesetzt. Berberin hat sehr positive Auswirkungen auf das Darmmikrobiom und die Darmbarrierefunktion. Im Falle einer akuten Magen-Darm-Infektion, zum Beispiel einer Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Grippe, kann eine Supplementierung mit Berberin die Symptome der Infektion lindern. Berberin hemmt nicht nur das Wachstum von ungünstigen (potenziell pathogenen) Bakterien im Darm, sondern auch das von Viren, Pilzen und Parasiten wie Würmern, während die nützlichen Bakterien unbehelligt bleiben.(40,41) Auf diese Weise wirkt Berberin der Dysbiose entgegen.(42) In Kombination mit Antibiotika kann Berberin deren Wirkung verstärken.(42) Darüber hinaus verringert Berberin die Durchlässigkeit der Darmwand beim Leaky-Gut-Syndrom, indem es die Barrierefunktion des Darms stärkt.(43-45) Berberin hemmt den durch eine Magen-Darm-Infektion oder RDS verursachten Durchfall. Bei einer beschleunigten Darmperistaltik verlangsamt Berberin die peristaltische Bewegung des Dünndarms und verlängert so die Zeit, in der sich der Speisebrei durch den Dünndarm bewegt, erheblich.(40,46,47) Auch andere Beschwerden und Symptome des RDS sprechen gut auf die Supplementierung mit Berberin an, so z. B. Unterleibsschmerzen und heftiger Entleerungsdrang.(46) Eine Berberin-Supplementierung kann die Lebensqualität von Menschen mit RDS deutlich verbessern, da sie nicht nur die gastrointestinalen Beschwerden, sondern auch die mit der Krankheit verbundenen Depressionen und Angstgefühle reduziert.(48) Darüber hinaus wirkt Berberin entzündungshemmend und schützt die Schleimhaut von Magen und Speiseröhre vor Reizungen und Schäden durch aufsteigende Magensäure.(49)
Zimt
Zimt, bekannt aus seiner kulinarischen Verwendung in vor allem süßen Speisen, fördert die Verdauung, verbessert die Durchblutung der Verdauungsorgane und regt die Produktion von Verdauungssäften an. Eine Supplementierung mit Zimtextrakt kann bei Dyspepsie und Beschwerden wie Bauchkrämpfen, Durchfall, Blähungen und Übelkeit helfen.(50,51) Bei einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori verstärkt Zimt die Wirksamkeit der Antibiotikabehandlung und reduziert gleichzeitig deren Nebenwirkungen.(52) Zimt fördert das Wachstum günstiger Darmbakterien und hemmt die Aktivität einiger ungünstiger Bakterien und hilft so, das Gleichgewicht des Darmmikrobioms zu erhalten.(53)
Wie vorstehend beschrieben, gibt es mehrere Nahrungsergänzungsmittel, die bei Verdauungsbeschwerden helfen können. Für einen individuellen Supplementierungsplan ist es ratsam, einen Therapeuten oder Arzt aufzusuchen. Wenden Sie sich auf jeden Fall an einen Arzt oder Therapeuten, wenn Sie Beschwerden haben, die nicht zur Selbstbehandlung geeignet sind, und wenn Sie Medikamente einnehmen. Nahrungsergänzungsmittel können in einigen Fällen mit Arzneimitteln Wechselwirkungen hervorrufen.
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind die Grundlage für eine gute Gesundheit und eine optimal funktionierende Verdauung. Eine Basissupplementierung, bestehend aus einem täglich einzunehmenden hochwertigen Multivitamin-/Mineralstoffpräparat, zusätzlichem Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, bildet dazu eine gute Ergänzung. Bei spezifischen Verdauungsbeschwerden kann die Basissupplementierung durch die in dieser Broschüre genannten Nahrungsergänzungsmittel erweitert werden.
Nahrungsergänzung bei Beschwerden der Speiseröhre und des Magens:
Nahrungsergänzung bei Darmbeschwerden:
Dosierungen:
* Colony Forming Units (koloniebildende Einheiten = Anzahl lebensfähige Bakterien)
Amylase: kohlenhydratspaltendes Enzym.
Autoimmunkrankheit: Das Immunsystem betrachtet körpereigene Zellen und Substanzen als fremd und beginnt, Antikörper gegen sie zu bilden.
Bakterienstamm: Eine Gesamtheit (Kolonie) von Bakterien mit denselben genetischen Eigenschaften. Jeder Bakterienstamm gehört zu einer bestimmten Art (z. B. Lactobacillus rhamnosus), die wiederum einer bestimmten Gattung (in diesem Beispiel Lactobacillus) zugeordnet werden kann. Der Name des spezifischen Stammes wird immer mit einem Suffix angegeben, z. B. Lactobacillus rhamnosus GG.
Bilirubin: Abbauprodukt des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen. Bilirubin verleiht dem Stuhl seine dunkelbraune Farbe.
Darmmikrobiom: Die Gesamtpopulation der Mikroorganismen im Darm, einschließlich ihres genetischen Materials und aller Interaktionen mit ihrer Umgebung, dem Menschen.
Entzündliche Darmerkrankungen: Darmerkrankungen, die durch chronische Entzündungen des Darms gekennzeichnet sind und mit wiederkehrenden Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und Müdigkeit einhergehen. Dabei wird zwischen zwei Krankheiten unterschieden, nämlich Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Enzyme: Proteine, die Nährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine und Fette) in kleinere Bausteine zerlegen.
Gallensalze: Bestandteil der Gallenflüssigkeit, der das Fett in kleine Tröpfchen zerlegt (emulgiert), damit die fettverdauenden Enzyme besser auf das Fett einwirken können.
Genom: Die Gesamtheit des genetischen Materials eines Organismus, d. h. alle seine Gene. Das menschliche Genom besteht aus etwa 20.000 Genen, die die Informationen über alle vererbbaren Eigenschaften enthalten.
Kommensale: Bakterien, die für die Gesundheit des Wirtes weder gut noch schlecht sind.
Kurzdarmsyndrom: Ist dadurch gekennzeichnet, dass vor allem der Dünndarm weitgehend fehlt oder nicht funktioniert, was zu einer verminderten Nährstoffaufnahme führt. Mögliche Ursachen sind eine angeborene Fehlbildung oder eine weitreichende Operation am Dünndarm aufgrund eines Tumors oder der Crohnschen Krankheit.
Kurzkettige Fettsäuren: Entstehen durch Fermentation von wasserlöslichen Ballaststoffen durch Darmbakterien und sind wichtig für die Darmgesundheit.
Lymphatisches Gewebe: Drüsen, Gewebe und Organe mit Zellen, die Teil des Immunsystems sind, weiße Blutkörperchen eingeschlossen. Lymphatisches Gewebe findet sich unter anderem im Darm, den Gaumen- und Rachenmandeln, der Thymusdrüse, der Milz und den Lymphknoten. Alle lymphatischen Gewebe sind durch ein Netz von Lymphgefäßen miteinander verbunden.
Magenmotilität: Das vom autonomen Nervensystem gesteuerte Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln in der Magenwand, wodurch die Nahrung im Magen geknetet und mit dem Magensaft vermischt wird.
Natriumbicarbonat: eine basische Verbindung, die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschieden wird, um die Magensäure im Darm zu neutralisieren.
Pepsin: eiweißspaltendes Enzym.
Symbiose: Eine Form des Zusammenlebens von zwei oder mehr Organismen, die für mindestens eine Art von Vorteil oder sogar notwendig ist.
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