Stellen Sie sich vor, dass Ihre Haut dank eines Nahrungsergänzungsmittels besser aussieht. Weniger trocken und rau, während die Falten verblassen. Es klingt wie ein Märchen, doch es gibt ernstzunehmende wissenschaftliche Beweise dafür, dass es eine vitaminähnliche Verbindung gibt, die das schafft: Astaxanthin. Diese vielseitige Substanz aus Algen schützt Ihre Haut von innen heraus vor der Sonne.
Während nur wenige Menschen bisher von Astaxanthin gehört haben, sind Forscher schon seit einiger Zeit davon fasziniert. Allein in den letzten zehn Jahren sind mehr als 2400 wissenschaftliche Veröffentlichungen zu diesem Thema erschienen. Astaxanthin gehört zu den Carotinoiden, einer Gruppe von natürlichen Pigmenten, die in Pflanzen, Pilzen, Algen und einigen Bakterien vorkommen. Ein bekanntes Carotinoid ist Beta-Carotin, das Karotten orange färbt. Das Carotinoid Astaxanthin ist in Garnelen, Krabben, Hummer, Lachs und Forellen an seiner rosa-roten Farbe zu erkennen. Die Meerestiere nehmen es über den Verzehr von Plankton und Algen zu sich. Das Astaxanthin in Nahrungsergänzungsmitteln wird aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis extrahiert.
Astaxanthin schützt die genannten Meerestiere wie eine Art innere Sonnencreme vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung des Sonnenlichts. Mehr zu dieser besonderen Eigenschaft des Algenstoffs später. Aber was bewirkt Astaxanthin in unserem Körper? Derzeit laufen Studien über die schützende und unterstützende Rolle von Astaxanthin bei einer Vielzahl unterschiedlicher Gesundheitsprobleme. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es unter anderem vielversprechend bei Diabetes, Rheuma, neurologischen Störungen, Hautkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungen- und Augenkrankheiten. Die breite Anwendbarkeit von Astaxanthin erklärt sich daraus, dass es in unserem Körper auf viele verschiedene Arten aktiv ist. So hemmt es entzündliche Prozesse, stärkt die Abwehrkräfte und wirkt einer ungesunden Zellteilung entgegen. Aber Astaxanthin wirkt in erster Linie als beispiellos starkes Antioxidans* und Fänger von schädlichen freien Radikalen*. Als Antioxidans ist es vierzigmal stärker als Beta-Carotin und sogar fünfhundertmal stärker als Vitamin E.
Sonnenlicht ist bei weitem die wichtigste äußere Ursache für Hautalterung. Das liegt daran, dass die UV-Strahlung freie Radikale in der Haut entstehen lässt, die dort eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Sie zerstört das Eiweiß Kollagen und Elastin, greift die DNA in den Zellkernen an und regt entzündliche Prozesse und eine ungesunde Zellteilung an.
Die beste bewährte Methode zur Vorbeugung vorzeitiger Hautalterung ist das Auftragen einer Creme mit einem hohen Schutzfaktor. Ein bekanntes Problem dabei ist jedoch, dass man in der Praxis ungewollt Hautstellen auslässt und zu lange mit dem erneuten Auftragen wartet. Deshalb ist es ratsam, die Haut auch von innen vor der Sonne zu schützen. Dies kann durch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Astaxanthin erreicht werden.
Eine gute Möglichkeit, zusätzliches Astaxanthin aufzunehmen, ist der Verzehr von Wildlachs. Eine Portion von 165 Gramm liefert etwa 3,6 Milligramm [Quelle]. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel enthalten vier bis acht Milligramm Astaxanthin. Durch Tierversuche wissen wir, dass ein Teil des Astaxanthins, das wir mit der Nahrung oder mit Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen, in die Haut gelangt, wo es vor UV-Strahlung schützt. Diese Wirkung wurde unter anderem in einer Studie mit 23 Freiwilligen bestätigt. Zehn Wochen lang nahmen einige von ihnen täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit vier Milligramm Astaxanthin ein, während die anderen ein Placebo* einnahmen. Vor und nach dem Studienzeitraum untersuchten die Forscher, wie lange es dauerte, bis der Rücken der Probanden unter dem Einfluss einer UV-Lampe rot wurde. Bei denjenigen, die Astaxanthin eingenommen hatten, dauerte das länger. Außerdem wurde festgestellt, dass die der UV-Lampe ausgesetzte Hautpartie bei den Probanden, die Astaxanthin erhalten hatten, weniger dehydriert war als die Haut der Pechvögel, die ein Placebo mit nach Hause bekommen hatten. Den Forschern zufolge hatte die Haut unter dem Einfluss von Astaxanthin auch eine verbesserte, weniger raue Textur.
Dieses Experiment ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren gab es eine Reihe von Studien, in denen die Wirkung von Astaxanthin auf die Haut an Probanden getestet wurde. Wissenschaftler überprüften kürzlich die Ergebnisse von elf solcher Studien und kamen zu dem Schluss, dass drei bis sechs Milligramm pro Tag über einen Zeitraum von zwei bis sechzehn Wochen den Feuchtigkeitsgehalt der Haut erhöhen, die Hautstruktur verbessern und Falten reduzieren. Eine ähnliche aktuelle Analyse von neun Studien ergab, dass Astaxanthin in einer Dosierung von vier bis zwölf Milligramm pro Tag über einen Zeitraum von vier bis sechzehn Wochen kosmetische Wirkungen hat, wie z. B. eine verbesserte Hydratation und Elastizität der Haut.
Die Wissenschaftler der genannten Studien weisen darauf hin, dass Astaxanthin ein fettlöslicher Nährstoff ist. Es wird daher am besten vom Körper aufgenommen, wenn es mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen wird. Eine sichere und übliche Dosis beträgt zwei bis sechs Milligramm pro Tag.
*Antioxidans: Substanz, die in der Lage ist, freie Radikale zu neutralisieren und so den Organismus vor Schäden zu schützen, die durch sie entstehen. Beispiele für Antioxidantien sind die Vitamine C und E sowie Ubiquinol.
*Placebo: wird häufig in der wissenschaftlichen Forschung verwendet und besteht oft aus einer Pille, einer Kapsel oder einem Getränk, die keine aktive(n) Substanz(en) enthalten.
*Freie Radikale: Moleküle, die im Körper als Nebenprodukt bei der Verbrennung von Nährstoffen zur Energiegewinnung entstehen. Sie können durch Antioxidantien neutralisiert werden.